Montag, 1. Oktober 2007

Tag 11 (24.09.2007)

Wir hatten beschlossen uns unserem Guide für einen weiteren Tag anzuvertrauen und brachen recht früh in Richtung Praia do Sono auf. Unsere ganzen Sachen hatten wir mit etwas schlechtem Gefühl, trotz der vielen Vertrauensbekundungen unserer „Freunde“ im Hostel gelassen und gegen ein leichtes Handgepäck ausgetauscht. Die Begleitung von zwei jungen Männern war natürlich genau nach meinem Geschmack und deswegen war ich auch in absoluter Höchststimmung bei unserer Wanderung durch den Urwald. Imposant war auch das riesige Buschmesser, das unser Guide in seinem Rucksack hatte und die vielen Geschichten über Schlangen, die er zum Besten gab! Nach ungefähr 2 Stunden Wanderung erreichten wir ein kleines Dorf in the middle of nowhere ohne Eliktrizität, Handynetz oder andere Dinge, die in der Zivilisation als normal erachtet werden.











Unsere Unterkunft für die nächste Nacht war eine kleine Hütte, die mit einer kleinen Kochstelle und Kerzen für die Nacht ausgerüstet war.













Wir brauchten einige Zeit um unserer Essen zusammenzustellen, da ein richtiger Laden mit großem Auswahlsortiment natürlich nicht vorhanden war. Nach unzähligen Gesprächen mit unterschiedlichsten Privatleuten und Budenbesitzern hatten wir 6 faule Eier, Kartoffeln, Tomatensauce und andere Kleinigkeiten erstanden. Rolf war schon ganz unruhig geworden, weil diese Art der sehr unsicheren Essensbeschaffung nicht ganz nach seinem Geschmack war.

Mit etwas grimmigem Gesicht machte er sich daran über dem Feuer unser Essen zuzubereiten. Die Gasflasche für den Gasherd wurde von den Besitzern der Unterkunft leider erst viel später geliefert, genau wie die neuen Töpfe, die im Gegensatz zu denen mit denen Rolf kochte, einen Henkel und einen Deckel hatten. Aber Rolf ließ sich in keinster Weise einschüchtern oder beirren von diesen widrigen Umständen, während Andrés unsere Beleuchtung für den Abend bastelte.



Weil das Wetter beschlossen hatte nicht mitzuspielen bastelte Andrés überaus geschickt aus leeren Plastikflaschen Laternen wie sie Mc Gywer nicht besser hinbekommen hätte. Als Rolf eine kleine Siesta nach dem anstrengenden Mittagessen hielt, konnten Andrés und ich der Herausforderung das Meer mal zu probieren, nicht widerstehen und stürzten uns angriffslustig in die durch das schlechte Wetter sehr hohen Wellen. Nach einer kleinen Schaukelaktion mussten wir uns am Strand erst mal warm laufen bevor überhaupt daran zu denken war sich in die kühlen Fluten zu stürzen.


Wir ließen uns ordentlich von den Wellen durchschütteln, tranken ungefähr 1 Liter salziges Meerwasser und füllten unsere Badehosen mit einer ordentlichen Portion Sand bevor wir mit knallroten Augen der Übermacht der Wellen den Rücken zuwendeten. Anschließend wurden mir klar die Vorteile der Zivilisation bewusst, weil eine eiskalte Dusche, die nur vom Kerzenlicht beleuchtet wurde, nicht wirklich das war was ich mir vorgestellt hatte. Mit Romantik hatte das bei den Temperaturen auch nicht wirklich mehr viel zu tun.











Da uns noch einige Zutaten fehlten und vor allem die faulen Eier ersetzt werden mussten, machten wir uns wieder in Richtung der ungefähr 80 an diesem Strand lebenden Einheimischen auf und erstanden an unterschiedlichen Stellen weitere unterschiedlichste Dinge. Ohne das Portugiesisch von Andrés wären wir wohl an dieser Stelle richtig aufgeschmissen gewesen. Nach dem Essen und der Flasche Wein war leider auch nicht mehr viel an Unterhaltungsangeboten wahrzunehmen, vor allem weil es anfing in Strömen zu regnen und so blieb nicht viel mehr übrig als ins Bett zu gehen.

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