Montag, 1. Oktober 2007

Tag 16 (29.09.07)

Recht früh am Morgen und nachdem ich meinen neuen Duft, mit dem poetischen Namen „Anti- Brumm“ (hält wirkungsvoll Insekten fern), den ich für das nächste halbe Jahr benutzen werde, aufgelegt hatte war ich bereit für meinen ersten Tag in Asuncion. Ich hatte mir für diesen Tag vorgenommen das Bussystem, für das kein Plan existiert, auszuprobieren und kennen zu lernen. Bei einem Fahrpreis von 30 Cent, der unabhängig ist von der Strecke die man fährt kann man ja auch mal auf gut Glück einfach sehen wohin einen der Bus bringt. Ziemlich bald stellte ich fest, dass ich mir da wohl etwas viel vorgenommen habe für einen Tag, weil ich schon beim ersten Versuch in die entgegengesetzte Richtung fuhr als ich eigentlich beabsichtigt hatte. Verstehe auch wirklich nicht warum der Bus kurz nach dem Einsteigen einen Bogen fuhr und mir meine tollen Pläne total vermasselte. Ich fuhr einfach mal trotzdem weiter und endete irgendwann am botanischen Garten, den ich mir aufgrund der Tatsache, dass er nur 15 Cent Eintritt kostete gerade noch zu Gemüte führte.
Dort lernte ich einen weiteren Einheimischen kennen, der mir anbot mir die komplette Stadt zu zeigen und das ich auch gerne bei ihm wohnen könnte und unzähligen anderen Angeboten, die man hier wohl einem kompletten Fremden so macht. Obwohl sein Kind in den Tanzunterricht musste nahm er sich noch die Zeit mich im richtigen Bus Richtung Zentrum unterzubringen und mir zu winken.


Ich hatte mich etwas gewundert, warum im Lonely Planet davon abgeraten wurde am Wochenende die Innenstadt zu besuchen, aber bei den verlassenen Strassen wurde mir schnell klar warum.

Die meiste Bevölkerung hat ihren Wohnort nicht mehr im alten Zentrum, das mehr oder weniger von denen übernommen wurde, die es sich nicht leisten konnten auch in eine bessere Umgebung zu ziehen.

Der krasse Unterschied zwischen arm und reich manifestiert sich hier sehr deutlich sichtbar an den eindrucksvollen Regierungsgebäuden und geschichtlichen Monumenten, die von vielen Polizeibeamten bewacht werden und den direkt gegenüber sich bildenden Armensiedlungen.

Abgeordnete die das Parlament verlassen können ihren Blick eigentlich gar nicht vor der Armut eines Teiles der Bevölkerung schützen, weil sie bis in den Vorgarten gerückt ist. Der Fluss Paraguay direkt neben den Regierungsgebäuden ist eindrucksvoll, wenn man ihn durch die vielen stinkenden, hölzernen Behausungen der ärmsten der Armen durchschimmern sieht.

Nachdem eine Einheimische mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass es ganz schön gefährlich sei, hier alleine als Mädchen unterwegs zu sein, setzte ich mich in den nächsten Bus und fuhr in eine andere Richtung. Ich landete anschließend eher zufällig in einer der vollklimatisierten Einkaufsmalls, die sich vor Luxuskonsumgütern kaum retten können und in der die Creme de la Creme von Paraguay verkehrt. Mit meinen noch von der Armensiedlung etwas staubigen Füßen fühlte ich mich etwas komisch, als ich über den schneeweißen Boden lief.

In der Shoppingmall traf ich zufällig auf die beiden Brasilianer, die jetzt mit zwei weiteren Freunden unterwegs waren. Wir verließen in einem klimatisierten Jeep das Einkaufszentrum und besichtigten einen Aussichtspunkt.









Einer der Jungs wohnte in Asuncion und verpasste uns anderen Fremden eine erstklassige Sightseeing Tour mit allen möglichen Insider- Informationen. Mit auf dem Programm stand auch der Besuch seines Großvaters Dr. Luis Alfonso Resck, der eine geschichtlich sehr interessante Figur in Paraguay ist. Er kämpfte gegen die Diktatur unter Stroessner, die bis 2003 in Paraguay bestand. Aus dem Exil wurde er sogar vom damaligen Bundeskanzler Kohl persönlich bei seinen Bemühungen um sein Land unterstützt. Ich werde ihn wohl auf der Botschaftsparty am nächsten Dienstag wieder sehen. Wie zufällig man sehr interessante Dinge erleben kann, wenn man sich einfach nur so treiben lässt und eigentlich keinerlei Pläne für den Tag hatte außer Bus zu fahren! Ziemlich platt vom Tag ließ ich mich noch von einigen Mücken vor dem Fernseher anbeißen, bevor ich es ins Bett schaffte.

Tag 15 (28.09.2007)

Mein Martyrium im Bus endete in den späten Morgenstunden, als mein Magen sich endlich entschied über das schlechte Essen von gestern hinweg zu kommen. Ab diesem Zeitpunkt war ich dann auch in der Laune andere Mitfahrende kennen zu lernen. Zwei überaus witzige Portugiesen waren auch mit im Bus und die Unterhaltung verkürzte die Zeit enorm.

Abenteuerlich war der Grenzübergang nach Paraguay. Der Bus hatte schon beinahe Brasilien verlassen, da wurde er wieder zurück gewunken und in einem enormen Wendemanöver, das am engsten Punkt der Durchfahrtsschleuse stattfinden musste und den kompletten Verkehr blockierte wurde eine mehr oder weniger praktische Haltestelle gefunden. Ich wurde als einzige nicht Südamerikanerin gebeten ein paar Grenzbeamten zu folgen und durchquerte mit ihnen mehrere Wiesen, zwei bis drei Zäune und sehr viele Treppen, bevor ich in einem kleinen Büro den Ausreisestempel verpasst bekam. In diesem Büro saßen 4 Beamte, die sich im Gespräch durch meine Anwesenheit in keinster Weise gestört fühlten. Über die Freundschaftsbrücke reisten wir über den Fluss Paraguay in die Stadt Ciudad del Este ein. Gesäumt war der Weg von vielen Reklameschildern für technische Geräte. Ähnlich wie der Grenzverkehr in Polen resultiert der rege Grenzverkehr hauptsächlich auf der Tatsache, dass Paraguay ein sehr armes Land ist, das Geräte und anderes zu kleinen Preisen anbietet. Die Einreise in Paraguay war auch überaus interessant. Ein paar Männer in Uniform durchwühlten den Bus, während andere einfach Platz nahmen und ab da zu Mitfahrern wurden. Der Einreisestempel musste von mir auch in einem etwas weiter entfernten Büro eingeholt werden, während der restliche Bus wieder auf die einzige blonde Ausländerin wartete. Auf dem Weg ins Einreisebüro wurden mir von Händlern Sonnenbrillen, nachgeahmte Nike und Adidasmützen und andere interessante Ware angeboten, was die Wartezeit enorm verkürzte.

Der restliche Weg nach Paraguay war noch von vielen weiteren Stops begleitet. Es wurde immer wieder angehalten um Händler durch den Bus laufen zu lassen, die irgendetwas anboten, was man unbedingt brauchte. Außerdem stand die Polizei dann irgendwann mitten in der Pampa auf der Straße und verlangte eine Kontrolle des Impfpasses. Eine Gelbfieberimpfung ist in Paraguay eigentlich nicht wie in anderen südamerikanischen Ländern gesetzlich vorgeschrieben, deswegen spekulierten die Brasilianer, dass der Polizist eine kleine private Geldstrafe erhoben hätte, wenn er mein deutsches Impfbuch verstanden hätte, in dem diese Impfung fehlte. Der erste Paraguayaner, den ich im Bus kennen lernte, war überaus freundlich und erklärte mir gleich alles was er über sein eigenes Land wusste auf Spanisch. Mit so viel Information und so vielen Einladungen musste ich dann erst mal fertig werden und dankend nahm ich am Schluss seine Telefonnummer entgegen. Abgeholt wurde ich vom Busterminal stilgerecht für den lateinamerikansichen Lebensstil mit einem Motorrad. Ordentlich bepackt, mit einem Backpack, der hoch über das Motorrad hinaus ragte boten wir wahrscheinlich keinen überaus spektakulären Anblick, im Vergleich zu den wirklichen Logistikspezialisten, die hier ihre Fahrzeuge noch mit ganz anderen Dingen beladen. Ich genoss vor allem den Fahrtwind in meinem Gesicht, der durch das Fehlen des Helmes in keinster Weise gemindert wurde. Mein neues Zimmer befindet sich zwar nicht gerade im besten Stadtteil, aber es bietet zumindest einen deutschen Standart was die Innenausstattung angeht, was wahrscheinlich damit zusammen hängt, dass die Pension in deutscher Hand ist. Dies heißt im Klartext, dass die Abflussrohre der Toiletten im Haus groß genug sind, dass man tatsächlich auch Papier in die Toilette werfen darf, es beinhaltet zudem eine Klimaanlage und eine Dusche, die tatsächlich auch warmes Wasser produzieren kann und eine ausgesprochen ansprechende Sauberkeit und keine filzigen, dreckigen Bettbezüge. Für ganze 130 Euro beinhaltet meine Unterkunft zudem zwei Zimmermädchen, die mir das Bett und das Frühstück machen und sich zudem um meine dreckige Wäsche kümmern. Als besonderes Schmankerl empfinde ich auch den Pool im Garten und die Grillstelle, die für nette Barbeque-Parties überaus geeignet zu sein scheint. Alle möglichen Highlights der Stadt wurden von Thomas und mir in atemberaubender Geschwindigkeit auf seinem sich durch den verrückten Verkehr kämpfenden Motorrad, noch am selben Abend passiert.

Tag 14 (27.09.2007)

Heutiger Programmpunkt: Abschied von Rolf und Verteilung der Reisegruppe aus Mannheim auf Flug in Richtung Deutschland und Bus nach Asuncion.

Wie ich Rolf in Erinnerung behalten werde:

Grimmig, wenn das Essen zu lange nicht in Sicht war und überaus glücklich grinsend, wenn ein großes saftiges Stück Fleisch ihn anlächelte!

















Ein dickes Danke an dieser Stelle an meine überaus wundervolle Reisebegleitung, die es in brillanter Art und Weise versteht, die richtige Mischung aus Kultur, kulinarischen Genüssen, Party, Relaxen und guten Konversationen herzustellen, damit über den Urlaub wirklich keinerlei Klagen aufkommen können. Besonders geschätzt habe ich auch die „special features“, die ein überall verfügbares Übersetzungssystem, einen Einführungskurs in wichtige Lateinamerika-Angelegenheiten und den Beschützermodus in peinlichen Anbaggersituationen beinhalteten.

Etwas einsam habe ich mich gefühlt, als ich die nächsten 22 Stunden alleine in einem Reisebus verbrachte. Erschwerend kam hinzu, dass die letzte Churasceria, wohl die Lebensmittelhygiene nicht so ernst genommen hatte und bei mir furchtbare Magenkrämpfe hervorrief, die in dem Bus zusätzlich ordentlich durchgeschüttelt wurden. Weitere Ausführungen über die mangelnden Toilettenpausen und die furchteinflößende, schwankende, vor sich hin plätschernde, stinkende Toilette an Bord werde ich unterlassen!

Tag 13 (26.09.2007)

Die Abreise aus Paraty fiel mir doch etwas schwer muss ich zugeben. Rolf und ich haben uns dort sehr wohl gefühlt und außerdem ziemlich schnell Anschluss gefunden. Der Anblick des hübschen Argentiniers, der winkend an der Busstation stand, während wir in Richtung Sao Paolo holperten, machte mir dann doch ein bisschen das Herz schwer, wie das ja schließlich auch nach einem guten Urlaubsflirt zu erwarten war.

Nach 6 Stunden Busfahrt standen wir total verloren in Sao Paolo und ließen uns erst mal ein halbes Vermögen von einem Taxifahrer abknüpfen, der uns zur Jugendherberge brachte. Damit war der Tag eigentlich auch schon gelaufen, ohne, dass wirklich etwas aufregendes passiert wäre.


Tag 12 (25.09.2007)

Unser Frühstück wurde am nächsten Morgen in einer Schublade von einem drolligen Rastaman geliefert. Wir brachen anschließend in den Dschungel auf, weil Andrés uns noch einen weiteren sehr versteckten Strand zeigen wollte. Mit großem Körpereinsatz trug er erst mich und dann Rolf über einen am Strand durch die Flut entstandenen Fluss, weil wir nach typischer deutscher Art Sportschuhe und keine Flipflops, wie Andrés zum Wandern trugen! Dieser Fluss sollte später noch eine gewisse dramatische Rolle spielen, möchte ich an dieser Stelle erwähnen, nur um eine gewisse Spannung aufzubauen! Unser Guide, man könnte ihn auch Mogli nennen, lief uns dann barfuß auf einem sehr steilen Pfad in den Dschungel voraus.








Wir waren an manchen Stellen nicht wirklich überzeugt, dass er wirklich eine Abkürzung kannte- er glaube ich auch nicht. Bevor wir uns jedoch ganz im Urwald verlaufen hatten, brachten uns die Hunde, die uns ständig begleiteten wieder auf den richtigen Weg. Rolf meinte, die Hunde würden ihn an Andrés und mich erinnern. Genau in diesem Moment schlich sich der dunkle männliche Hund gerade mal wieder an das blonde Weibchen an, die gerade noch seinem Andockversuch entwischen konnte.


Der andere Strand, bzw. das was durch die Flut noch von ihm übrig war, war definitiv den kleinen Ausflug wert.









Auf einem Stein sitzend, um nicht nass zu werden, genossen wir den Ausblick und die Wellen.

















Auf dem Rückweg musste natürlich noch mal der Fluss überquert werden, der sich auf dem anderen Strand gebildet hatte. Rolf wartete schlau den Rückgang der Wellen ab und sprintete über den Strand. Andrés und ich schmissen uns weg vor Lachen, als ihn einen Welle einholte und sein einer Schuh komplett nass wurde! Vor lauter Lachen hatten wir gar nicht gemerkt, dass das Wasser auch bei uns auf der anderen Seite stieg. Ich rettete mich gerade noch auf einen Stein, nur um dann zuerst noch lachend zu zusehen, wie das Wasser bis zu meinen Knien stieg. Noch bevor ich wirklich begriffen hatte was passiert war, befand ich mich in einer sehr unfreiwilligen Umarmung mit Andrés, weil eine hohe Welle uns gegen die Felsen geschleudert hatte. Das alles passierte so schnell, dass mein Lachen noch nicht verschwunden war, als ich nach Luft schnappend und komplett durchnässt wieder aus der Welle auftauchte.











Andrés, der sich heldenhaft zwischen mich und den Felsen geworfen hatte, verzog etwas schmerzhaft das Gesicht. Abgesehen von einem nassen Rucksack (der zweite Wasserschaden blieb zum Glück ohne Folgen für weitere technische Dinge, die sich im Rucksack befanden) und komplett nassen Klamotten, einer riesigen Prellung am Bein und einem kleinen Bluterguss am Finger war mir nichts passiert. Andrés Bein hingegen war genauso wie sein Rücken an mehreren Stellen mit bösen Schürfwunden bedeckt. Bis auf sein Humpeln nahm er jedoch die Verletzungen mit Würde, wahrscheinlich nur um seiner Heldenrolle noch mehr Nachdruck zu verleihen. Zugegebenermaßen hat sein Einsatz bei mir doch einen gewissen Eindruck hinterlassen und auch der helle Hund schien nach dem Schock der plötzlichen Flut, sich etwas dichter an dem männlichen zu halten….









Nach dieser unfreiwilligen Abkühlung stand leider auch an diesem Tag keine warme Dusche zu Verfügung! Zitternd saßen wir schließlich mit den Klamotten, die wir noch hatten beim Essen, bevor wir dann mit einem Rucksack mit nassen Sachen und einem nahezu leeren Rucksack mit trockenen Sachen den Heimweg antraten.

Nach einem letzten Blick über die stürmische See war der Heimweg sehr abenteuerlich! In völliger Dunkelheit wanderten wir den Weg zurück, aufgeheitert durch Geschichten von Andrés von Begegnungen mit irgendwelchen gefährlichen Tieren im Dschungel. Irgendwie kamen die Jungs auf die Idee mir einen ihrer Meinung nach passenden Spitznamen zu geben: Ratóncito con plumas (Die Erklärung dafür ist wohl eine längere Geschichte).

Tag 11 (24.09.2007)

Wir hatten beschlossen uns unserem Guide für einen weiteren Tag anzuvertrauen und brachen recht früh in Richtung Praia do Sono auf. Unsere ganzen Sachen hatten wir mit etwas schlechtem Gefühl, trotz der vielen Vertrauensbekundungen unserer „Freunde“ im Hostel gelassen und gegen ein leichtes Handgepäck ausgetauscht. Die Begleitung von zwei jungen Männern war natürlich genau nach meinem Geschmack und deswegen war ich auch in absoluter Höchststimmung bei unserer Wanderung durch den Urwald. Imposant war auch das riesige Buschmesser, das unser Guide in seinem Rucksack hatte und die vielen Geschichten über Schlangen, die er zum Besten gab! Nach ungefähr 2 Stunden Wanderung erreichten wir ein kleines Dorf in the middle of nowhere ohne Eliktrizität, Handynetz oder andere Dinge, die in der Zivilisation als normal erachtet werden.











Unsere Unterkunft für die nächste Nacht war eine kleine Hütte, die mit einer kleinen Kochstelle und Kerzen für die Nacht ausgerüstet war.













Wir brauchten einige Zeit um unserer Essen zusammenzustellen, da ein richtiger Laden mit großem Auswahlsortiment natürlich nicht vorhanden war. Nach unzähligen Gesprächen mit unterschiedlichsten Privatleuten und Budenbesitzern hatten wir 6 faule Eier, Kartoffeln, Tomatensauce und andere Kleinigkeiten erstanden. Rolf war schon ganz unruhig geworden, weil diese Art der sehr unsicheren Essensbeschaffung nicht ganz nach seinem Geschmack war.

Mit etwas grimmigem Gesicht machte er sich daran über dem Feuer unser Essen zuzubereiten. Die Gasflasche für den Gasherd wurde von den Besitzern der Unterkunft leider erst viel später geliefert, genau wie die neuen Töpfe, die im Gegensatz zu denen mit denen Rolf kochte, einen Henkel und einen Deckel hatten. Aber Rolf ließ sich in keinster Weise einschüchtern oder beirren von diesen widrigen Umständen, während Andrés unsere Beleuchtung für den Abend bastelte.



Weil das Wetter beschlossen hatte nicht mitzuspielen bastelte Andrés überaus geschickt aus leeren Plastikflaschen Laternen wie sie Mc Gywer nicht besser hinbekommen hätte. Als Rolf eine kleine Siesta nach dem anstrengenden Mittagessen hielt, konnten Andrés und ich der Herausforderung das Meer mal zu probieren, nicht widerstehen und stürzten uns angriffslustig in die durch das schlechte Wetter sehr hohen Wellen. Nach einer kleinen Schaukelaktion mussten wir uns am Strand erst mal warm laufen bevor überhaupt daran zu denken war sich in die kühlen Fluten zu stürzen.


Wir ließen uns ordentlich von den Wellen durchschütteln, tranken ungefähr 1 Liter salziges Meerwasser und füllten unsere Badehosen mit einer ordentlichen Portion Sand bevor wir mit knallroten Augen der Übermacht der Wellen den Rücken zuwendeten. Anschließend wurden mir klar die Vorteile der Zivilisation bewusst, weil eine eiskalte Dusche, die nur vom Kerzenlicht beleuchtet wurde, nicht wirklich das war was ich mir vorgestellt hatte. Mit Romantik hatte das bei den Temperaturen auch nicht wirklich mehr viel zu tun.











Da uns noch einige Zutaten fehlten und vor allem die faulen Eier ersetzt werden mussten, machten wir uns wieder in Richtung der ungefähr 80 an diesem Strand lebenden Einheimischen auf und erstanden an unterschiedlichen Stellen weitere unterschiedlichste Dinge. Ohne das Portugiesisch von Andrés wären wir wohl an dieser Stelle richtig aufgeschmissen gewesen. Nach dem Essen und der Flasche Wein war leider auch nicht mehr viel an Unterhaltungsangeboten wahrzunehmen, vor allem weil es anfing in Strömen zu regnen und so blieb nicht viel mehr übrig als ins Bett zu gehen.