Sonntag, 13. Januar 2008

Peru - ein Land, dass dem Nationalsport: Touristenjagd große Bedeutung zukommen lässt

Die schwimmenden Inseln

Früh am Morgen bestiegen wir zusammen mit unserem neu- und lieb gewonnenen brasilianischen Freund Thiago und unserem schweigsamen aber immer grinsenden Israeli Itai einen Bus nach Peru. Voller Erwartungen auf dieses neue Land, das viermal so groß ist, wie die Bundesrepublik Deutschland überquerten wir die Grenze. Erste Station war die Stadt Puno, die wirklich keine wahre Schönheit ist. Dafür haben sich die Restaurants schon sehr auf den Massentourismus eingestellt und geben sich gar keine Mühe mehr übertünchen zu wollen, dass ihr Angebot komplett auf die Scharen an Ausländern ausgerichtet ist. Touristenmenüs werden überall in der Straße von Leuten angeboten, die auf sich aufmerksam machen, indem sie wild mit in Plastik eingeschweißten Menükarten rumwedeln. Von dem, der am lautesten geworben und am wildesten gestikuliert hat, haben wir uns dann in seine Höhle - ich meine natürlich in sein Restaurant – schleppen lassen. Wir stellten begeistert fest, dass das Essen in Peru um einiges besser ist als in Bolivien und genossen unser Touristenmenü. Itai bestellte auch die gefährlich gelb leuchtende Inka-Cola, die hier überall getrunken wird und einem schon nach dem ersten Schluck total den Mund verklebt! Anschließend stand der Besuch der schwimmenden Inseln an. Vor der Stadt Puno leben Menschen auf selbstgebauten Schilfinseln. Nachdem wir durch den Einsatz eines Musikstudentens zum ersten Mal den wundervollen Klang der für Peru typischen Panflöte vernommen hatten, setzten wir mit einem Boot zu den selbst gebastelten Inseln über. Micha und ich diskutierten angeregt darüber, ob die Panflötenmusik hier wohl genauso nervtötend wie in der Ravensburger Fußgängerzone sein wird, oder ob sie in Peru doch mehr Lieder kennen, als das eine für Peru typische, dass auch der junge Panflötenmusiker wiedermal vorgetragen hatte. In Hinblick auf den Sinn und Zweck der Musik unterschied sich jedoch gar nichts. Wie schon von uns erahnt, war der arme Musikstudent auf die Einnahmen seiner Musik angewiesen und ließ einen Hut rum gehen.









Thiago konnte leider nicht mitdiskutieren, weil er eifrig damit beschäftigt war als Kapitän zu posieren oder Szenen aus Titanik nachzuspielen. Das Jahr in Amerika hat wohl irgendwie doch Spuren in der Psyche des Brasilianers hinterlassen....














Die angesteuerten Schilfinseln werden auf traditionelle Art und Weise aus dem Totora-Schilf hergestellt und halten bei regelmäßiger Wartung einige Jahre, wie ich im Internet nachlesen konnte.







Beim Bau helfen sich die Familien gegenseitig. Diese Inseln, es sollen mehr als 50 sein, wurden früher von den Uros bewohnt, die bei Gefahr einfach den Anker einholten und mitsamt ihren Häusern weg vom Ufer schipperten. Heute leben dort ihre Nachfahren und verdienen ihren Lebensunterhalt mit Fischfang, aber vor allem mit dem Verkauf von Souvenirs an Touristen. Deswegen hat unsere Reiseführerin auch nicht viele Worte über die Geschichte oder die Tradition der Uren verschwendet, sondern immer wieder verstärkt auf die Souvenirs verwiesen, die wir erstehen konnten.









Die süßesten Dreckspätze die wir auf der gesamten Reise gesehen haben, waren auf jeden Fall auf dieser Insel zu finden. Bei nahezu perfektem Licht posierten sie gerne für die Touristen.
























Auf den Inseln gibt es sogar eine Schule, ein Gemeindehaus und einen Aussichtsturm. Hinter den Hütten, die sich vor allem die Touristen ansehen sollen, konnten wir jedoch auch einige etwas stabiliere Gebäude entdecken, die ich auch als Schlafplatz den Strohmatten vorziehen würde!


















Besonders beeindruckt haben uns die Fernseher, die in den Schilfhütten zu finden waren und über Solarenergiezellen auf dem Dach mit Energie versorgt werden.












Zwischen den Inseln verkehren die Menschen mit kleinen Booten, die ebenfalls aus Schilf gebaut sind.












Für ein paar Soles extra durften auch wir in den Genuss einer kleinen Überfahrt kommen.










Im romantischen Sonneruntergang steuerte das Boot, das uns her gebracht hatte, den Hafen von Puno an. Nach einem leckeren Abendessen war es auch schon wieder an der Zeit einen Bus zu besteigen… eigentlich wäre es interessant zu wissen, ob wir tatsächlich mehr als die Hälfte der Nächte in Bussen verbracht haben!

Für alle diejenigen, die auf den Geschmack gekommen sind und auch eine super romantische Nacht im kuscheligen Stroh verbringen wollen:


























EN ESPANOL:


PERU - un pais donde se puede usar la palabra "coger"
- un pais donde el deporte nacional es la caza de los turistos

El día siguiente nos fuimos a Puno porque queríamos visitar las islas flotantes en el lago Titikaka. Mientras íbamos cruzando despacio el agua en barco el Brasiliero sacó muchos fotos de si mismo pareciéndose al capitán o a los figuras mas importantes de Titanic.

Después, sin romper una roca de hielo llegamos a las islas. En una época anterior los Uros- los habitantes de las islas- podrían mover las islas cuando estaban en peligro. Ahora no hace falta que muevan las islas y los Uros sobreviven con el dinero de los turistas. No aprendíamos mucho sobre las costumbres y la historia de las islas pero pudimos comprar muchos cosas artesanales de los Uros. Ellos no solamente construyeron las islas con plantas sino también sus casas, barcos y todas las otras cosas que necesitan. También contaban con electrodomésticos modernos como televison. Pagamos unos Soles extra para disfrutar un viaje en los barcos típicos. Una vez que cruzamos al otro lado tomamos la noche un colectivo para ir a Cusco en Perú!



El famoso y valiente capitan Thiago estaba buscando aventuras nuevas!




Bolivien - Das Land der breiten Hintern, langen Zöpfe und merkwürdigen Trachten

Titicacasee

Nach einigen Stunden Einöde erreichten wir den Titicacasee. Er ist mit einer Höhe von 3.815 Meter der höchstgelegene, schiffbare See der Welt. Der See ist etwa 195 km lang und 65 km breit und gehört sowohl zu Bolivien als auch zu Peru. Mehr als 40 Inseln ragen aus dem Titicacasee. Leider ist er kalt, was unsere Pläne endlich mal etwas im Wasser planschen zunichte machte. Die durchschnittliche Wassertemperatur liegt bei nur etwa 10° C. Mit einem nicht besonders Vertrauenserweckenden Fährboot wurden erst wir und dann der Bus in akuter Schräglage auf die andere Seite transferiert.











Während wir warteten lernten wir Itai, einen Israeli kennen, der uns als allererstes erklärte, dass er Coladosen sammeln würde. Das kam uns doch etwas merkwürdig vor, wie auch die Tatsache, dass er wohl kein Mann der großen oder vielen Worte zu sein schien. In Copacabana heftete er sich trotzdem an unsere Versen und wir waren kurze Zeit später mit ihm zusammen beim Essen. Nachdem wir bisher von großen Touristenmassen eigentlich verschont geblieben waren, konnten wir uns der Gesellschaft von anderen Weltenbummlern an diesem Ort wohl kaum mehr erwehren. Vielleicht deswegen waren wir bald zu fünft am Tisch und ärgerten uns über die total unfähige Bedienung. Es hatte schon fast etwas Komisches, wie sie Micha erklärte, dass sie ihm die Karte nicht noch mal bringen könnte, weil ja schließlich so viele neue Gäste gekommen wären, die sie bedienen müsste, wie sie uns erklärte. Zur Strafe bestellten wir jedes neue Bier einzeln, als wir beobachteten, dass sie das Bier jedes Mal bei einem Händler auf der anderen Straßenseite kaufen musste. Das Essen war wie immer in Bolivien einfach nur einfallslos. Hähnchen und Reis oder Paniertes und Pommes ist so ziemlich alles an Variation, was uns unter gekommen ist. Gespannt lauschten wir den Geschichten der anderen Reisenden. Die hatten einiges zu erzählen! Mir war davor nicht klar, wie viele Leute es gibt, die gleich ein halbes, ein Jahr oder gleich zwei Jahre reisen. Immer auf der Suche nach dem höchsten Berg, der gefährlichsten Abfahrt mit dem Mountainbike, dem tiefsten Canyon, dem tiefsten Meeresgrund und was es halt noch so an Extremen auf der Welt gibt. Damit dann auch jeder sehen kann, was sie alles so gemacht haben, werden ausschließlich T-shirts getragen, die in bunten Farben die Heldentaten verkünden. Schade eigentlich, dass es keine Drachen gibt, sonst würde das Erschlagen eines Drachens bestimmt auch auf der Agenda stehen.










Etwas überrascht waren wir, als ich in Copacabana wieder erkannt wurde von jemandem, dem ich in La Paz an unserem Partyabend den Kopf gekrault hatte. Er stellte sich als hervorragender bolivianischer Salsatänzer heraus. Bis spät in die Nacht habe ich meine Hüfte mit ihm auf der Tanzfläche kreisen lassen, bis Micha dann wirklich nach Hause gehen wollte. Früh morgens befanden wir uns dann mit Touristen aus der ganzen Welt zusammen gepfercht auf einem Bot in Richtung Isla del Sol wieder.
























































Mir schien es an der Zeit mal wieder ein bisschen zu flirten und deswegen sprach ich auf der Insel einen Brasilianer mit dem ausgefallenen Anmachspruch: „Wow, du hast aber eine extravagante Kamera“ an. Die nächsten 3 Stunden, die wir auf der Insel herumwanderten haben wir auf jeden Fall ohne Punkt und ohne Komma auf Englisch durchgequatscht. Micha zog hingegen die etwas stillere Gesellschaft von Itai vor, weil wohl irgendwie sein letztes Bier schlecht gewesen sein muss. Die Insel war von der Landschaft her gigantisch schön und ich war eigentlich auch sehr froh über ein bisschen Bewegung.


















Ganz im Gegensatz zu Micha, für den unser kleiner Ausflug zum absoluten Höllentrip wurde.

In seinem aufgebrachten Magen schunkelte noch das letzte Bier von gestern. Aber tapfer und mit verbissener Miene hat er sich und das Rucksäckle einmal quer über die Insel geschleppt. Er lachte zum ersten Mal, als das Boot, das uns nach Hause bringen sollte, in Sichtweite war.








Bis zum Ablegen des Bootes blieb noch jede Menge Zeit, um die vielen Einheimischen der Insel zu begaffen, die sich am Ufer zusammengefunden hatten um gemeinsam den Sonntag zu verbringen. In großen Gruppen, die sauber Männlein und Weiblein voneinander trennten, saßen sie in der Sonne und quatschten. Die vielen Touristen wurden von den Erwachsenen kaum beachtet, während die Kinder ihre Fähigkeiten als Verkäufer an der Touristenschar ausprobierten.





















Die Rückfahrt entwickelte sich unverhofft zu einem richtigen Abenteuer. Ein Sturm hatte den See in eine wilde Wellenlandschaft verwandelt. Das kleine Boot hat aber zum Glück unbeschadet, die abartige Berg- und Talfahrt überlebt. Während Micha noch sehr lautstarke Witze riss, fing eine Dame hinter ihm schon an zu Beten. Auch mit seinem Angebot, sie mit einem Arm bei Schwimmen zu unterstützen konnte sie nicht beruhigt werden. Ihr bleiches Gesicht bekam erst wieder etwas Farbe, als der sichere Hafen in Sichtweite war.









Während die letzten Sonnenstrahlen des Tages die Kirche im Dorf in ein warmes Licht tauchte ließen wir gemütlich den Abend in der Pizzeria des Brasilianers ausklingen.

EN ESPANOL:

En un barco cruzamos el lago para llegar a Copacabana. Ahí encontramos de de nuevo un chico que habíamos conocido en La Paz y que era el dueño de una Pizzeria. Después de una noche con muchas cervezas con el chico paseamos el día siguiente por la Isla del Sol. El paisaje con las ovejas y los burros a mi me gusta mucho. Cuando volvíamos en barco tuvimos una tormenta muy mala. Casi hizo falta que nadáramos a la orilla. Este día conocimos a un Brasileño con quien seguimos al día siguiente para vivir nuevas aventuras en Perú. Este Brasileño se llama Thiago - el gringo con los zapatos mágicos!