Mittwoch, 24. Dezember 2008

Weihnachten



Voller Vorfreude fieberte ich dem Tag entgegen, an dem ich erfahren würde, wie es denn so ist, mit der Familie meines Freundes Weihnachten zu verbringen. Noch nie habe ich Weihnachten mit meinem Freund verbracht....

Zum Glück musste ich nicht für jeden einzelnen ein Geschenk kaufen, das wäre bei 30 Personen definitiv in Stress ausgeartet. Kurz vor Weihnachten hatte ich sowieso kaum eine ruhige Sekunde. Außerdem traf es mich hart, dass ich nicht wie sonst immer ein paar Tage frei hatte. Selbst der 24te ist hier bis zum Mittagessen ein ganz normaler Arbeitstag. Dann hat man gerade mal den 25ten frei, um am 26ten schon wieder zu arbeiten. Nichts mit gemütlich unter dem Weihnachtsbaum vor sich hingammeln! Und da sagt die Oma, dass ich mal wieder zum Ernst des Lebens zurück kommen soll, wo ich doch hier noch nicht mal um Weihnachten herum frei habe!

Weder Arnaldo, noch ich sind dazu gekommen ein Geschenk für uns zu kaufen. Mehr oder weniger hatten wir eh abgesprochen, dass wir lieber für Europa sparen, weil wir da wohl jeden einzelnen hart erarbeiteten Guarani brauchen werden. Trotzdem musste am 24ten nach Arbeitsschluss noch ein Geschenk für unseren Wichtel gekauft werden. Nachdem wir Manuel zum Flughafen gebracht und ihn davon überzeugt hatten, dass kleine Mitbringsel aus dem Urlaubsland im Heimatland fast immer für Freude sorgen, stürzten Arnaldo und ich uns in die letzten Weihnachtseinkäufe. Eine Stunde warteten wir an der Kasse, um Zahlen und das Geschenk eingepackt entgegen nehmen zu können. Eingequetscht in Menschenmassen.... grauenvoll. Wenigstens am Abend blieb ein bisschen Zeit um sich ausruhen zu können vor dem üppigen Weihnachtsessen. Nicht wie um Deutschland ab 6, sondern ab 22 Uhr trafen wir uns im Haus einer der Verwandten von Arnaldo. Essen gab es glaube ich so gegen 23 Uhr 30. Grund für die Verzögerung beim Essen, war die 102 Jahre alte Oma, die als letzte auf der Party eintraf. Ein Feuerwerk dann um 12 und Küsschen für alle anwesenden und anschließend folgte irgendwann um 1 Uhr die Bescherung. Ich war überglücklich über die Tatsache, dass es nicht wie immer Barbeque gab, was mir seit längerem schon zum Hals raus hängt. Gefüllter Truthahn entsprach dann schon eher meinen Vorstellungen, obwohl ich wohl am liebsten die Küche meiner Mutter genossen hätte. Gerade zu diesem Feiertag fiel mir mal wieder besonders auf, wie sehr ich die Deutsche Küche vermisse. . . . Außerdem machte mir die Uhrzeit etwas zu schaffen. Um zwei Uhr war ich glaube ich die einzige, die müde war. Den anderen, inklusive der 102 Jahre alten Oma, machte es nichts aus bis 3 Uhr morgens im Garten zu sitzen und Wein und Bier zu trinken. Ich hätte mir entweder mehr Aktion gewünscht um nicht müde zu werden, oder jedoch ein schönes gemütliches Bett. Leider gab es keine Weihnachtsgeschichte... und keine Weihnachtslieder. Alles in Allem ist es doch merkwürdig in einer anderen Familie Weihnachten zu Feiern und ich habe furchtbar meine Familie vermisst. Tausend Geschichte über irgendwelche anderen Familienmitglieder, die ich teilweise nicht kenne, kleine Anekdoten aus der gemeinsamen Vergangenheit, Anspielungen und Witze, deren Sinn ich nicht nachvollziehen kann ..... Arnaldo hingegen hat sich total wohl gefühlt und wollte gar nicht nach Hause, während ich fast auf dem Stuhl eingeschlafen bin und von Mutters Braten geträumt habe.




Arnaldos Cousinen Theresita und Anita aus Ciudad del Este mit der kleinen Sofia, der Tochter von einem anderen Cousin von ihm.













Hab au a Gschenkle bekomma! Im Hintergrund erfreuen sich Betty, Ehefrau von Cousin Carlos und Sandra, Ehefrau von Cousin Elias!












Cousin Carlos und Ehefrau Betty1























Arnaldito und Muttiiiiii!
















Arnaldo und Bruder Fernando!


















Ganz in pink, wie sich das für ein Mädchen gehört sind die Geschenke der kleinen Sofia!

















Ganz rechts die 102 Jahre alte Oma der Familie!!














Da ich anscheinend viel zu viel in schwarz gekleidet bin, erhielt ich von Arnaldos Mutter ein schreiend pinkenes Oberteil!

















>Bruder Fernando mit Frau Judith!