Montag, 22. Dezember 2008

Erfolglose Suche nach dem Seemonster von Ipoa

Erfolglose Suche nach dem Seemonster von Ipoa


Etwas spät brach ich zusammen mit dem Tourismusverantwortlichen der Aktuellen Rundschau, seinem Cousin und meinem Besuch aus der Hauptstadt der Europäischen Union auf, um den Gerüchen über ein Seeungeheuer, das im See Ipoa leben soll, nach zu gehen.


Proviant haben wir keinen mitgenommen, jedoch zwei große Thermos mit eiskaltem Wasser. Leider mussten wir die Dienste unseres bereits 150 000 km gereisten VW Gol in Anspruch nehmen, da der Jeep von Rene gerade leider mal wieder in der Werkstatt war. Manuel, unser EU-Vertreter, hatte sich ausreichend mit Mückenschutz und mit mit Sonnencreme eingeschmiert, litt leider jedoch etwas unter einer Magen- Darm-Grippe, die des öfteren auftreten soll in diesen Breiten der Hemisphäre. Trotz des etwas tiefliegenden Autos schienen wir ausreichend mit Informationen versorgt zu sein, um dieses Abenteuer zu bestehen und hatten schon einen Verantwortlichen vor Ort ausgemacht, der anbot uns die letzten km Schotterpiste zum See zu begleiten. Als er unser Fahrzeug sah brachte er uns jedoch nur zu einer Kreuzung und sandte uns in die Wildnis mit den Worten: „Und jetzt immer nur geradeaus!“ Schon nach ungefähr einem Kilometer wussten wir nicht mehr weiter, da sich der Weg eindeutig nach liks und rechts gabelte und uns direkt vor uns ein Haus den Weg versperrte. Tapfer fragten wir uns durch und legten endlos erscheinende Kilometer über Stock und Stein hinter uns. Aufgrund der fehlenden Fachkenntnis der drei mich begleitenden Fachmänner in anderen Gebieten verloren wir wertvolle Zeit schon beim dritten Zaun, den es zu Öffnen und zu Schließen galt auf dem Weg zum See.

Wie sollen drei Deutsche auch wissen, wie man das Gewirr aus Draht und Holz wieder schließen soll, nachdem man es einmal passiert hat. Besonders intelligent ist es, wenn sich zwei Personen auf der einen Seite und eine Person auf der anderen Seite des Zauns befindet. Sehr viel gelacht haben wir, trotz der nahezu unerträglichen Hitze und der immer größer werdenden Schweißflecken auf unseren T-Shirts. Abartige Geräusche machte das Gestrüpp, welches den Unterboden des Autos streichelte. Mir wurde das erste Mal so richtig bewusst, dass der reisende Fluß in den sich Asuncions Straßen bei Regen verwandeln doch einige Rostschäden am Unterboden hinterlassen hatte. Manchmal meinte ich zu spüren, dass meine Füße nur eine hauchdünne Schicht vom Gestrüpp entfernten. Etwas müde passierten wir so ungefähr das 10te Tor nachdem wir schon viele Leute nach dem Weg gefragt hatten und endeten danach in einer Sackgasse. Nach einem Wendemanöver in Mitten der Pampa, endeten wir auch auf einem anderen Pfad kurz anschließend in einer Sackgasse. Dort fragten wir den etwas älteren Grundbesitzer um Rat.



In langen Schilderungen erklärte er uns, dass er der Nachkomme eines ehemaligen Präsidenten von Paraguays sei und außerdem, dass wir nach dem Passieren eines etwas versteckt liegenden anderen Törchens wohl noch fast 2 Stunden bis zum See brauchen würden.