Montag, 1. Oktober 2007

Tag 12 (25.09.2007)

Unser Frühstück wurde am nächsten Morgen in einer Schublade von einem drolligen Rastaman geliefert. Wir brachen anschließend in den Dschungel auf, weil Andrés uns noch einen weiteren sehr versteckten Strand zeigen wollte. Mit großem Körpereinsatz trug er erst mich und dann Rolf über einen am Strand durch die Flut entstandenen Fluss, weil wir nach typischer deutscher Art Sportschuhe und keine Flipflops, wie Andrés zum Wandern trugen! Dieser Fluss sollte später noch eine gewisse dramatische Rolle spielen, möchte ich an dieser Stelle erwähnen, nur um eine gewisse Spannung aufzubauen! Unser Guide, man könnte ihn auch Mogli nennen, lief uns dann barfuß auf einem sehr steilen Pfad in den Dschungel voraus.








Wir waren an manchen Stellen nicht wirklich überzeugt, dass er wirklich eine Abkürzung kannte- er glaube ich auch nicht. Bevor wir uns jedoch ganz im Urwald verlaufen hatten, brachten uns die Hunde, die uns ständig begleiteten wieder auf den richtigen Weg. Rolf meinte, die Hunde würden ihn an Andrés und mich erinnern. Genau in diesem Moment schlich sich der dunkle männliche Hund gerade mal wieder an das blonde Weibchen an, die gerade noch seinem Andockversuch entwischen konnte.


Der andere Strand, bzw. das was durch die Flut noch von ihm übrig war, war definitiv den kleinen Ausflug wert.









Auf einem Stein sitzend, um nicht nass zu werden, genossen wir den Ausblick und die Wellen.

















Auf dem Rückweg musste natürlich noch mal der Fluss überquert werden, der sich auf dem anderen Strand gebildet hatte. Rolf wartete schlau den Rückgang der Wellen ab und sprintete über den Strand. Andrés und ich schmissen uns weg vor Lachen, als ihn einen Welle einholte und sein einer Schuh komplett nass wurde! Vor lauter Lachen hatten wir gar nicht gemerkt, dass das Wasser auch bei uns auf der anderen Seite stieg. Ich rettete mich gerade noch auf einen Stein, nur um dann zuerst noch lachend zu zusehen, wie das Wasser bis zu meinen Knien stieg. Noch bevor ich wirklich begriffen hatte was passiert war, befand ich mich in einer sehr unfreiwilligen Umarmung mit Andrés, weil eine hohe Welle uns gegen die Felsen geschleudert hatte. Das alles passierte so schnell, dass mein Lachen noch nicht verschwunden war, als ich nach Luft schnappend und komplett durchnässt wieder aus der Welle auftauchte.











Andrés, der sich heldenhaft zwischen mich und den Felsen geworfen hatte, verzog etwas schmerzhaft das Gesicht. Abgesehen von einem nassen Rucksack (der zweite Wasserschaden blieb zum Glück ohne Folgen für weitere technische Dinge, die sich im Rucksack befanden) und komplett nassen Klamotten, einer riesigen Prellung am Bein und einem kleinen Bluterguss am Finger war mir nichts passiert. Andrés Bein hingegen war genauso wie sein Rücken an mehreren Stellen mit bösen Schürfwunden bedeckt. Bis auf sein Humpeln nahm er jedoch die Verletzungen mit Würde, wahrscheinlich nur um seiner Heldenrolle noch mehr Nachdruck zu verleihen. Zugegebenermaßen hat sein Einsatz bei mir doch einen gewissen Eindruck hinterlassen und auch der helle Hund schien nach dem Schock der plötzlichen Flut, sich etwas dichter an dem männlichen zu halten….









Nach dieser unfreiwilligen Abkühlung stand leider auch an diesem Tag keine warme Dusche zu Verfügung! Zitternd saßen wir schließlich mit den Klamotten, die wir noch hatten beim Essen, bevor wir dann mit einem Rucksack mit nassen Sachen und einem nahezu leeren Rucksack mit trockenen Sachen den Heimweg antraten.

Nach einem letzten Blick über die stürmische See war der Heimweg sehr abenteuerlich! In völliger Dunkelheit wanderten wir den Weg zurück, aufgeheitert durch Geschichten von Andrés von Begegnungen mit irgendwelchen gefährlichen Tieren im Dschungel. Irgendwie kamen die Jungs auf die Idee mir einen ihrer Meinung nach passenden Spitznamen zu geben: Ratóncito con plumas (Die Erklärung dafür ist wohl eine längere Geschichte).

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