Samstag, 4. Oktober 2008

Zu Besuch in einem "widerborstigen" Land

Mit einem Gepäck voller Sachen, die das Leben der Tochter schöner machen, begab sich Jürgen R. auf den langen Weg zur Erkundung der neuen Heimat von Rafaela R. Zeit für langsames Eingewöhnen in das subtropische Klima gab es nicht, vor allem nicht, wenn man bei einem kurzen Aufenthalt so viel wie möglich vom Land mitnehmen will. Direkt vom Flughafen ging es zur Botschaftsparty der Schweiz, damit bewiesen werden konnte, dass man auch in Paraguay echten Schweizer-Käse essen kann.
























Dann kam auch schon das Wochenende. Da man ja seinem Vater nur die besten Seiten von Asuncion zeigen will, fuhren wir erst mal zum Golf und Yacht Club. Dort findet man allerhand kostspielige Wasserfahrzeuge genauso wie auch die dazugehörigen teuren Luxusvillen. Eigentlich merkt man hier kaum, dass man sich noch in Paraguay befindet.

















Am nächsten Tag musste erst mal mein Pressebonus ausgespielt werden. Da wir leider etwas zu spät aufgestanden waren fanden wir vor dem Bahnhof des antiken Zuges eine lange Warteschlange. Arnaldo kämpfte sich tapfer bis nach ganz vorne vor, wurde aber erst mal abgewiesen. Da blieb mir nichts anderes übrig als die Pressekarte zu ziehen, wo sich dann plötzlich doch noch 3 Plätze im Zug fanden. Mit etwas schlechtem Gewissen trotteten wir vorbei an der Schlange der schlechtgelaunten Gesichter, die sich immerhin bis zu einem Platz auf der Warteliste vorgearbeitet haben. Um mein schlechtes Gewissen an dieser Stelle etwas beruhigen zu können möchte ich hier öffentlich publizieren, dass die Zugfahrt nach Aregua wohl eines der wenigen perfekt organisierten Touristenevents in Paraguay darstellt. Die Dampflock, die noch wirklich mit Holz betrieben wird, fährt über Luque nach Aregua, wo man dann den schönen Ausblick, die idyllische Stadt und die Ruhe am Strand neben dem Fluss geniessen kann. So oder so hätte ich hier geschrieben, dass dieser kleine Ausflug ein absolutes Muss für jeden Paraguay- Bereisenden darstellt, ich werde jetzt aber doch ein bisschen ausführlicher den Tripp darstellen, da ich ja schliesslich auch auf mein Presserecht bestanden habe. Besonders amüsant ist die Zugfahrt, weil man sich durch die Schauspieler an Board zurückversetzt fühlt in alte Zeiten, als wirklich noch Zugreisende Hühner unter den Bänken oder auf dem Schoss mitführten. Vor allem die kurze Batmaneinlage, der den bösen Joker durch den ganzen Zug jagte amüsierte die Kinder sehr. Auch folklorische Musik stand auf dem Programm, während sich der Zug durch die schöne Landschaft, vorbei an winkenden Menschen schlängelte. Das einzige was uns nicht so gut gefiel war die starke Diskriminierung gegenüber Ausländern. Während meine bessere paraguayische Hälfte für das Vergnügen gerade mal 30 000 zahlen musste blätterten mein Vater und ich satte 100 000 pro Person hin. Aber so ist wohl das Leben: Nicht immer wirklich fair.




































































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